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Feb
09

„Jedes Jahr ein Ringen ums Geld“

Stadt

„Jedes Jahr ein Ringen ums Geld“

Freinsheim: Ministerpräsidentin Malu Dreyer trifft   sich mit Kulturschaffenden – Musikschule im Mittelpunkt

Mit Kulturinitiativen der Verbandsgemeinde   Freinsheim sprach Ministerpräsident Malu Dreyer gestern bei ihrer   „Regionenreise“ an die Mittelhaardt im Von-Busch-Hof über Kultur im   ländlichen Raum. Vor allem die Finanzierung von Projekten und die   Schwierigkeiten bei der Förderung der örtlichen Musikschule wurden   thematisiert.

Deren   Leiterin Iris Raffeis betonte den Wert von Musik für die ganzheitliche   Bildung der Kinder und die Entwicklung der Persönlichkeit. Sie wünsche sich   eine verlässliche und unbürokratische Finanzierung und verwies auf die   aktuell sehr schlechte Situation der Musikschule. „Wir arbeiten   ausschließlich mit Honorarkräften als Musiklehrer, die schlecht bezahlt   werden und nicht abgesichert sind“, so Raffeis, die ihre Funktion   ehrenamtlich ausübt. „Jedes Jahr ist es ein Ringen bis zum Jahresende, ob das   Geld reicht oder nicht.“ Bürgermeister Jürgen Oberholz und Landrat   Hans-Ulrich Ihlenfeld erläuterten der Ministerpräsidentin kurz die   Hintergründe. Die Dr.-Kausch-Stiftung habe in der Vergangenheit die   kommunalen Mittel getragen, die nun aber weggefallen seien. Nach Oberholz’ Ansicht   müsse die Verbandsgemeinde hier einspringen, nicht die Stadt. Der Kreis habe   wegen des Entschuldungsfonds seine Zuschüsse ebenfalls streichen müssen. „Die   Bedeutung der Musikschule ist vollkommen klar“, betonte Ihlenfeld und verwies   auf eine Stiftung, die für kulturelle Initiativen eingerichtet worden sei.   „Ich darf Sie alle ermuntern, dafür Anträge zu stellen“, forderte er die   Anwesenden auf. Dreyer warb sehr dafür, gemeinsam eine Lösung für die   Musikschule zu finden.

Rainer   Schick vom Von-Busch-Hof-Consort betonte ebenfalls, wie wichtig   Kulturangebote für den ländlichen Raum seien. Ohne die großen Institutionen   wie in Ludwigshafen und Mainz könne das jedoch nicht funktionieren, wies er   auf die Profimusiker des Consorts hin. Dem schloss Dreyer sich an: „Wir   brauchen starke Zentren, damit der ländliche Raum überleben kann. Man braucht   Leuchttürme, die ins ganze Land ausstrahlen.“ Der Nachmittag habe sie in dem   bestätigt, was sie empfinde: „Wir haben eine lebendige Kultur in diesem Land,   die gefördert werden muss.“

Stellvertretend   für die Kulturschaffenden in Stadt und Region hatten sich neben der   Musikschule und dem Busch-Hof-Consort die Literarische Lese und das „Theader   Freinsheim“ zu Beginn des Treffens kurz vorgestellt.

Über den   Bürgerempfang mit Malu Dreyer gestern Abend in Neustadt berichten wir in der   morgigen Ausgabe. (bnh)

Quelle

Ausgabe

Die     Rheinpfalz - Bad Dürkheimer Zeitung - Nr. 19

Datum

Freitag,     den 23. Januar 2015

Seite

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